IRONMAN Frankfurt – Chaotisch, aber doch erfolgreich…

Vorbereitung:

Die Vorbereitung auf den IRONMAN verlief wie immer: mit dem ersten Bus fuhren wir zur Wechselzone und bereiteten unsere Räder vor – alles ganz stressfrei. So hatte ich noch etwas Zeit mich mit meiner neuen Garmin Uhr zu beschäftigen, die ich mir am Tag vorher geauft hatte – den Hinweis des Verkäufers, dass ich kein neues Material im Wettkampf verwenden sollte, wollte ich dummerweise ignorieren. Als ich dann ca. 40 Minuten vor dem Start noch einmal ein stilles Örtchen aufsuchen wollte, gab es den ersten Schock: die Schlange war ewig lang und zog sich durch die halbe Wechselzone. Es half alles nichts, ich musste mich noch mal anstellen. Das dauerte dann ca. 25 Minuten, so dass es dann recht eng wurde, also schnell den Schwimmanzug übergezogen, Beutel abgegeben und runter ins Wasser. Hier hatte ich noch 5 Minuten Zeit, mich einzuschwimmen – mach ich eh nie – und mich mental auf den Start vorzubereiten.

 

Schwimmen:

Dann ging es auch schon gleich los – vermeintlich startete ich meine Stoppuhr und los ging es. Da ich in der ersten Gruppe unterwegs war, konnte ich relativ entspannt schwimmen, es gab kaum Drängeleien und fast keine Keilerei. So absolvierte ich die erste Rund ohne größere Probleme. Beim Landgang wollte ich meine Zeit kontrollieren, da gab es den nächsten Schock: ich Trottel hatte die Stoppuhr nicht richtig gestartet, sie zeigte immer noch 0:00:00 an. Naja, dann halt ohne Uhr weiter geschwommen, es gab ja eine Zeitanzeige beim Schwimmausstieg. Würde ich halt danach die Zeit stoppen und unterwegs rechnen müssen.

Auch die zweite Runde verlief gut, die Sonne blieb hinter den Wolken versteckt, so dass man diesmal nicht wirklich geblendet wurde. Beim Schwimmausstieg dann ein positiver Schock: 1:04 zeigte die Uhr an – gar nicht so schlecht ohne Neo.

Also schnell gewechselt und rauf aufs Rad.

 

Rad:

Auch auf dem Rad schaffte ich es nicht, die Uhr vernünftig zu starten, so dass ich mich auf die Uhr meines Tachos verlassen musste – wenigstens beim Laufen wollte ich dann aber die Uhr verwenden.

Wie immer gab ich von Anfang an Gas – allerdings etwas kontrolliert am Anfang. Hierbei hielt ich mich grob an die Wattanzeige des Ergomos. Das führte zwar dazu, dass ich diesmal nicht die schnellste Zeit auf den ersten 12km hatte, aber das war nicht weiter schlimm. Bis Bergen Enkheim hatte ich reihenweise die schnelleren Schwimmer einholen können. Als ich meine Falsche mit meinem Konzentrat aus dem Falschenhalter hinter mir ziehen wollte, griff ich ins Leere. Da hatte sich die Flasche wohl bei einem der vielen Schlaglöcher verabschiedet. Na ja, musste ich halt doch auf das Iso-Getränk des Veranstalters zurück greifen. Nicht optimal, aber kein Beinbruch. Dann kam auch schon Maintal zum ersten Mal. Eigentlich kein wirkliches Problem. Kopfsteinpflaster mit dem Rennrad ist ja nicht weiter dramatisch: dicken Gang und drüber. Mit dem Tria Rad ist das aber leider eine andere Geschichte. Direkt am Anfang verabschiedete sich mein Gel Päckchen aus meiner Oberrohrtasche – also musste ich mich auch auf die Gels des Veranstalters verlassen. Lief ja alles so richtig toll… Auf der Abfahrt vom Hühnerberg fiel mir ein, was ich vor dem Wettkampf noch erledigen wollte: meine Schaltung richtig einstellen. Mein 11er Ritzel ging nicht, bzw. die Kette sprang immer wieder auf das nächste Ritzel, so dass ich bergab nicht mehr mittreten konnte. Wie gesagt, ein Anfängerfehler nach dem anderen….

Die erste Runde beendete ich dann mit einem Schnitt etwas über 40km/h, also alles nach Plan. Beim zweiten Mal Maintal wollte ich noch sicher gehen und warf meine Flasche schon in Bergen Enkheim weg, so dass nur noch meine Box mit dem Ersatzmaterial im Halter steckte. Diese hatte ich sogar noch mit Panzertape gesichert, damit da auch nichts passieren konnte. Das half allerdings auch nicht. Wieder fuhr ich mit Vollgas über das Kopfsteinpflaster und kontrollierte direkt danach meine Ersatzmaterialbox. Tja, wieder griff meine Hand ins Leere: der Flaschenhalter war halb abgebrochen, hatte sich umgedreht und die Box war futsch. Die Reste des Panzertapes hingen auch noch an dem Halter, das war durchgerissen. Einige Sekunden überlegte ich, ob ich umdrehen sollte und die Flasche wieder einsammeln sollte, doch den Gedanken verwarf ich – mir war aber auch klar, das ich damit ein großes Risiko einging: ein Platten und das Rennen wäre vorbei gewesen. Dazu kam mein Ärger, dass mich der Spaß auch ein nettes Sümmchen gekostet hatte: Schlauchreifen, Gaskartuschen, Airgun, Kettenschloss – ich will gar nicht rechnen. Aber mit Wut fährt es sich ja am besten und ich wollte das Radfahren möglichst schnell abschließen – bloß kein Platten, bloß kein Platten, bloß kein Platten….

Es ging auch alles gut und ich kam bestens durch. Ca. 10km vor dem Wechsel überholte ich einen Age Grouper, der recht zügig unterwegs war. Ich wusste, dass ich recht weit vorne war und wenn ich mich auf die Durchsagen der Zuschauer verlassen konnte musste ich nun zweiter Agegrouper sein – der Jung wehrte sich aber recht heftig – kam immer wieder ran und ließ sich nicht wirklich abschütteln – später erfuhr ich, dass das ein Ex-Radprofi war. Egal, vor ihm kam ich in die Wechselzone und da traf mich der Schlag: ich war tatsächlich der zweite Amateur und lag auf Platz 14 insgesamt – klasse – nun nur noch den Marathon wie geplant, dann sollte eine Top 5 Platzierung möglich sein – das hatte ich ja vorher in einem Anflug von Größenwahn als Ziel ausgegeben. Ein Ziel hatte ich aber schon erreicht: Radbestzeit der Amateure – wäre das schon mal abgehakt.

 

Laufen

Beim Laufen wollte ich mich nun stur an meine geplante Geschwindigkeit von 4,5 Minuten pro Kilometer halten. Aber natürlich hatte ich den Garmin falsch eingestellt, er zeigte mir nicht Minuten pro km an, sondern km/h. Na klasse, dann musste ich halt selbst rechnen – nach 2 km hat mein Hirn das dann auch geschafft und ich versuchte möglichst gleichmäßig zu laufen. Das ging auch ganz gut, nur musste ich schon bald wieder einen Stopp auf einem der Klos einlegen. Das musste ich später noch zweimal, anscheinen hatte ich das Iso-Getränk mal wieder nicht vertragen.

2 Runden konnte ich mein Tempo recht gut halten, die dritte und vierte Runde wurde ich dann doch wieder etwas langsamer, so dass mir schon bald klar wurde, dass es mit einer Zeit unter 9 Stunden doch nichts werden konnte. Dennoch kam ich rechtgut durch, leider wurde ich wohl auch von einigen Startern meiner Altersklasse überholt, doch das konnte man auf der Strecke nicht erkennen. Ärgerlicherweise hielt ich es kurz vor Ende der letzten Runde nicht mehr aus und musste noch ein letztes Mal das Klo aufsuchen, bevor ich mein letztes Bändchen bekam und Richtung Ziel lief. Wieder war der Zieleinlauf grandios, vollkommen alleine lief ich nach insgesamt 9:07 ins Ziel und wurde dort von den Helfern empfangen.

Wie sich später zeigte, war ich damit 25ter geworden und 4ter in meiner Altersklasse. Zwar hatte ich damit das Podium um ca. 40 Sekunden verpasst, aber wenigstens die Quali problemlos geholt. Wäre ich mal einmal weniger auf Klo gegangen….

 

Nun aber erst einmal erholen und dann mal sehen, wie ich weiter trainiere……

This entry was posted in Sport. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.